Berichte

Weihnachtsrundbrief 2021

 

Liebe Keniafreunde,

 

die beim letzten Rundbrief geäußerte Hoffnung auf ein wieder normaleres Jahr 2021 erfüllte sich leider nicht. Dennoch hoffe ich, hatten Sie / hattet ihr unter den Corona bedingten Einschränkungen ein besinnliches, frohes Weihnachtsfest im Kreis Ihrer / eurer Lieben. Wir hoffen weiter auf ein neues Jahr mit mehr Freiheit, Unbekümmertheit und auch wieder mit mehr persönlichen Kontakten.

 

Dank der elektronischen Möglichkeiten konnten wir dennoch 2021 mit unseren Kontaktpersonen in Kenia und Madagaskar regen Gedankenaustausch betreiben, so dass wir unterstützend da eingreifen konnten, wo die Not am größten schien. Auch konnten wir die überfälligen Jahreshauptversammlungen der Vereine „Eine-Welt-Verein Keniahilfe e.V. in Bühl“ am 19. September  in Bühl und „Förderverein Madagaskar Schul- und Kinderbücher e.V.“  am 11. Juli in Herrenwies durchführen.

Wenn die Insellage von Madagaskar mit Kenia wenig gemeinsam hat, außer der geografischen Zuordnung zu Ostafrika, sind die Probleme in vielen Bereichen doch vergleichbar. So stand am 22.12. 2021 im Acher und Bühler Boten zu lesen: „Madagaskar, der Afrikas Ostküste vorgelagerte Inselstaat erlebt gerade seine schwerste Dürre seit Jahrzehnten. Vor allem im Süden wächst auf den Feldern kaum etwas. Ursache sei der Klimawandel, sagt das Welternährungsprogramm WEP. Doch Extremwetterereignisse wie Stürme, Unwetter oder Hitzewellen machen auf dem Kontinent auch dem Südsudan und Teilen der ostafrikanischen Staaten Mosambik, Kenia oder Somalia zu schaffen“.

Wie die Keniahilfe in bescheidenem Umfang hier in der Vergangenheit helfen konnte und aktuell hilft, wurde aus den Worten unseres Freundes, Pfr. Hubert Mößmer, bei seinem Besuch am 03. Juli in Bühl deutlich. Er berichtete über die von uns unterstützten Missionsstationen North Horr, Kalacha und Dukana, über personelle Veränderungen an den Missionen, über die Folgen des schulischen Lockdowns 2020, gerade für Mädchen, über die immer stärkere Einflussnahme der Chinesen in Kenia und Aufgabenfelder, wo unser Verein weiter unterstützen kann. Schwerpunkt war und bleibt während der inzwischen 43 Jahre tätigen Keniahilfe die schulische und berufliche Bildung von jungen Menschen, ein Ziel, das wir auch in Madagaskar verfolgen. Begleitend dazu in Kenia und Madagaskar immer wieder Hilfen in Form vonProjektunterstützungen (z.B. Schulbauten und -erweiterungen, Lehr- und Lernhilfen, Wasserversorgung, Coronahilfe und bei immer wiederkehrenden Dürren Hungerhilfe), um nur einige Beispiele von vielen zu nennen. So ist auch die Äußerung der Redakteurin Katrin König-Derki zu verstehen, die am 16. Juli nach der Hauptversammlung des deutsch-madegassischen Vereins schrieb: „Wenn Menschen, die einen offenen Geist haben und diese Welt zum Besseren verändern möchten, einander begegnen, entstehen Netzwerke, Synergien, Impulse.“ So verstand sich und versteht sich auch unser weiteres, gemeinsames Engagement für Kenia und Madagaskar. Eine Übersicht über die im Jahr 2021 transferierten Gelder in die beiden Länder dient als Rückmeldung Ihres / eueres Engagements. Anzumerken ist hier, dass 2021 über € 2.000 zweckgebunden für Madagaskar gespendet wurden.

 

Unser finanzielles Engagement 2021.

  • 1.500 € für den weiteren Ausbau dreier Schulen im madegassischen „Mangoky Reserve“, innerhalb eines einmaligen 250 Hektar großen, sehr abgelegenen Naturschutzgebietes mit seltensten Pflanzen und Tierarten. Die Bewohner verpflichten sich hier die Natur, ihren Lebensraum zu schützen und erhalten im Gegenzug Schulen, also Bildung für ihre Kinder.
  • 2.000 € für den Druck weiterer Schul- und Kinderbücher. Es geht hier um Wissen und Lesefreude für Kinder und Jugendliche auf Madagaskar. Die Produktion von Manuskripten und Illustrationen erfolgt ausschließlich über junge madegassische Schriftsteller und Zeichner. Die Bücher werden von Jugendlichen und Eltern als wertvoller Schatz begriffen und sind oft das einzige Exemplar in Großfamilien, an dem alle partizipieren. Da die Mittel für weitere Drucke von Büchern begrenzt sind, wurde der Wunsch nach einer Bibliothek laut, wo Bücher ausgeliehen werden können.
  • 1.500,- € der Keniahilfe und weitere € 2.000 durch Spenden an den Kinderbuchverlag „Vakoka Vakiteny“ ermöglichten den Bau der Bibliothek und eine bescheidene Grundausstattung.

 

  • 10.000,- € wurden für die Erweiterung (Klassenzimmer und Destilliergerät) der Bishop Cavallera Girls Secondary-School in Karare (nahe Marsabit) überwiesen. Pfr. Hubert Mößmer berichtete bei seinem Besuch am 3. Juli von der Dringlichkeit dieser Maßnahme.

Diese weiterführende Schule für Mädchen gilt als die beste in ganz Nordkenia. Beim Aufbau der Schule unter Sr. Chantal (Consolata Orden) war ich beratend ganz stark mit meinem schulischen Hintergrundwissen beteiligt. Da Sr. Chantal und die spätere Schulleiterin Sr. Serafina (ebenfall Consolata Orden) beide verstorben sind, wird die Schule jetzt unter der Leitung von Salesianerinnen (Don Bosco Orden) erfolgreich weitergeführt. Dies gilt auch für weitere Schulen, vor allem aber auch für die Krankenstationen innerhalb der Diözese Marsabit unter Bischof Kihara (Nachfolger von Bischof Ravasi).

  • 6.738.40 € macht der Anteil für Patenschaften aus mit unterschiedlichen Schulgebühren für verschiedene Schulen. Hatten wir lange Zeit € 250 für ausgewählte BesucherInnen einer Secondary School (fast ausschließlich Boarding Schools) veranschlagt, so haben sich zwischenzeitlich die Schulgebühren verdoppelt bis teilweise nahezu verdreifacht. Ärgerlich sind hier die Überweisungsgebühren, die pro Überweisung bei € 35 liegen. Nach Rücksprache mit der Sparkassenleitung teilte man mir mit, dass es aus banktechnischen Gründen keine Möglichkeit für eine Reduzierung gebe. Die Sparkasse machte aber vor diesem Hintergrund erneut eine Spende von

 € 1.000, so dass wir hier mehr als entlastet sind.

  • 500,- € im Rahmen einer Spendenaktion für Straßenkinder in Uganda. Der in Bühl lebende Ugander Fahad Galiwango besucht über den Jahreswechsel sein Heimatland und engagiert sich hier für Straßenkinder und junge Künstler. Seine Bilder und die seiner Künstlerkollegen waren bereits 2018 bei „Eine-Welt-Initiativen Bühl“ im Bürgerhaus Neuer Markt und später bei einer Vernissage in der Volksbank zu sehen. Er wird nach seiner Rückkehr im Januar ausführlich berichten.

 

  • Anmerkung: Sollten Fragen zu den einzelnen Projekten bestehen, so bin ich jederzeit gerne zur Auskunft bereit.

 

An der Stelle darf ich unserem Kassenwart Hans Lemcke für seine gründliche Kassenführung danken, ebenso den beiden Kassenprüfern Gabi Sülflow und Horst Oldach.

 

Sie sehen / ihr seht, trotz der Corona bedingten Einschränkungen konnten wir doch wichtige Impulse in Kenia und Madagaskar setzen. Bleiben Sie bitte/ bleibt ihr bitte der Keniahilfe weiterhin treu - herzliches Dankeschön für die bisherige Unterstützung!

 

„Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern!“  (Afrikanisches Sprichwort)

 

In diesem Sinne,

 

Ihr/euer

 

Hansjörg Willig

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